Das römische Kolosseum
Das Kolosseum in Rom, Wahrzeichen der Ewigen Stadt, bot bis zu 50.000 Römern Wettkämpfe der besonderen Art. Im Colosseo kämpften Tausende Gladiatoren und zahllose ungezähmte Tiere um ihr Leben. Im Jahr 72 n.Chr. gab Kaiser Vespasian die gigantische Arena in Auftrag.
Das weltberühmte Kolosseum, das durch seine Ausmaße noch immer wohl jeden Urlauber in Rom fasziniert, erhebt sich zwischen den römischen Stadthügeln Esquilino, Palatino und Celio.
Das Amphitheatrum Flavium
Kaiser Vespasian veranlasste 72 n.Chr. den Bau des Amphitheatrum Flavium, so der ursprüngliche Name des imposantesten Bauwerks. Unter seinem Sohn Titus wurde es acht Jahre später eingeweiht.
100 Tage sollen die Eröffnungsfeierlichkeiten in Anspruch genommen haben. Tausende wilder Tiere und Hunderte Gladiatoren starben während der Festlichkeiten.
Tierhetzen, Circusspiele und Gladiatorenkämpfe im Kolosseum
Als regelrechte gesellschaftliche Großereignisse zogen die erbarmungslosen und blutrünstigen Spiele Zuschauer aus dem ganzen Römischen Reich an. Jeder freie Bürger Roms hatte kostenlos Zutritt zu den Spielen, die eine überaus fesselnde Wirkung auf die Zuschauer gehabt haben müssen.
Über Wochen wurden aus heutiger Sicht grausame Tierhetzen, Circusspiele und Gladiatorenkämpfe durchgeführt.
Brot und Spiele als politisches Programm
Die Spiele im Kolosseum waren Bestandteil der berühmten politischen Kampagne 'Brot und Spiele' (Panem et circenses), die das römisc>he Volk ruhig und zufrieden halten sollte.
Das ließ man sich was kosten: Drei übereinander angeordnete Arkadenreihen wurden von einem vierten Geschoss gekrönt, so dass das Amphitheater knapp 50m maß.
Eine architektonische Meisterleistung
In der Form einer Ellipse konstruiert fasste es über 50.000 Menschen. 50 Sitzreihen boten den Zuschauern einen guten Blick auf die Arena, 80 Tore gewährten Einlass, sogar ein riesiges Sonnensegel ließ sich installieren.
Der gigantische Bau des Amphitheatrum Flavium war eine architektonische und logistische Meisterleistung der damaligen Zeit.
Was früheren Zuschauern verborgen blieb, waren die heute sichtbaren Gewölbe unter der Arena des Kolosseums, mit ihren Tierkäfigen, Lager- und Kellerräumen. Letzte Kämpfe im Jahr 523 n. Chr.
Der römische Kaiser Konstantin verbot schließlich im Jahre 313 n.Chr. die Gladiatorenkämpfe, als er das Christentum zur offiziellen Religion des Römischen Reiches erhob.
Dennoch fanden immer wieder Kämpfe statt; erst 523 n.Chr. haben sie mit einer letzten überlieferten Tierhatz ihr Ende gefunden.
Kolosseum als Steinbruch
Erdbeben schädigten das gigantische Kolosseum, im Mittelalter diente es als Festung und während der Renaissance als Steinbruch. Vom äußeren Ring der imposanten Travertinfassade blieb lediglich die nördliche Hälfte erhalten.
Im 18. Jahrhundert schließlich wurde der größte geschlossene Bau der römischen Antike geschützt und vor weiterem Abtrag bewahrt.
Kurzinfo Colosseo
Auf Italienisch wird das Kolosseum Colosseo genannt.